Vitrine 15: Bildtelegrafie
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Um eine Vorlage originalgetreu zu kopieren, müssen die räumlich nebeneinander liegenden Bildelemente auf der Sendeseite in ein zeitliches Nacheinander elektrischer Signale umgewandelt werden (Bildabtastung). Auf der Empfängerseite muss aus den aufeinander folgenden Signalen eine zweidimensionale Konfiguration zurückgewonnen werden, die der Vorlage genügend genau enspricht (Bildsynthese). Zur Lösung dieser Aufgabe schlug F. C. Bakewell schon 1847 die Verwendung synchron umlaufender Zylinder im Sende- und Empfangsgerät vor, die von Kontaktstiften abgetastet bzw. beschrieben werden. Diese Stifte wurden ihrerseits von Schraubenspindeln parallel zur Zylinderachse fortbewegt. Da für Abtastung, Aufzeichnung und Synchronisierung damals noch keine befriedigenden Lösungen gefunden waren, konnte sich die Bildtelegrafie im 19. Jahrhundert mit Ausnahme eines kurzen Zwischenspiels in Frankreich durch G. Caselli 1865–70 nicht durchsetzen.
Die grundsätzliche Methode Bakewells führte dann aber in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in Verbindung mit optischer Abtastung und fotochemischer Aufzeichnung zu Bildtelegrafen, die insbesondere nach den Verfahren von A. Korn und später unter Verwendung der Verstärkertechnik von A. Karolus auch Halbtonbilder (z.B. Pressefotografien) übertragen konnten. Ein moderneres Gerät zur Halbtonbildübertragung ist der Telebild-Empfänger von Hell.
Später strebte die Entwicklung vor allem Geräte an, die möglichst einfach zu bedienen waren und von jedermann benutzt werden konnte (Faksimile-Geräte). Dazu wurde vor allem auf der Empfängerseite die fotochemische Aufzeichnung durch andere Verfahren ersetzt (wärmeempfindliches Papier, elektromechanischer Druck, Xerografie). Beispiele sind das Siemens-Hell-Fax von 1953 sowie die Faxgeräte von Hell-Siemens und Fujitsu.
- Kopiertelegraf
- Bild-Telegraf
- Verstärker aus dem System „Karolus“
- Siemens-Hell-Fax KF 108
- Telebild-Empfänger
- Fernkopierer System „Hell-Siemens“
- Fernkopierer
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