Vitrine 12: Hughes-Typendrucker
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Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts waren Telegrafenlinien fast ausschließlich für betriebsinterne Aufgaben eingerichtet worden (Staatstelegrafen, Eisenbahntelegrafen). Als dann etwa ab 1850 der öffentliche Telegrammdienst eingeführt wurde, stieg die Zahl der zu befördernden Telegramme so schnell an, dass eine Optimierung des Telegrafenbetriebes vordringlich wurde, und zwar sowohl durch die Entwicklung arbeitssparender Sende- und Empfangsgeräte als auch durch die Einführung von Verfahren zur besseren Leitungsausnutzung.
Eine beträchtliche Arbeitseinsparung ermöglichten die Typendrucker, die auf der Empfängerseite das Telegramm direkt in Klartext druckten. Unter den vielen Entwicklungen jener Zeit gewann das von Hughes entwickelte Gerät die größte praktische Bedeutung.
David Edward Hughes, 1831 in London geboren, wurde 1851 Lehrer der Physik und Mechanik am Bardstown-College in Kentucky, USA. Er kehrte 1860 nach England zurück und starb 1900 in London. Sein Typendrucker wurde 1856 in Amerika und 1861 in Frankreich eingeführt. Die „Internationale Telegraphenconferenz“ in Wien beschloss die Zulassung auch auf langen, internationalen Telegrafenlinien.
Das Kontaktrad des Senders und das Typenrad des Empfängers müssen synchron umlaufen. Hughes löste die Aufgabe durch Fliehkraftregler bei Sender und Empfänger und durch eine zusätzliche Korrektureinrichtung, mit deren Hilfe kleine Abweichungen der Phasenlage beim Abdruck jedes Buchstabens ausgeglichen werden konnten.
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