Hughes-Typendrucker

Kategorie: Fernschreiben und Fernkopieren | Ausgestellt in Vitrine 12: Hughes-Typendrucker

Sender und Empfänger Technische Zeichnung

Jahr: 1855
Erfinder: David Edward Hughes

Biografischer Kontext

David Edward Hughes, 1831 in London geboren, wurde 1851 Lehrer der Physik und Mechanik am Bardstown-College in Kentucky, USA. Er kehrte 1860 nach England zurück und starb 1900 in London. Sein Typendrucker wurde 1856 in Amerika und 1861 in Frankreich eingeführt. Die „Internationale Telegraphenconferenz“ in Wien beschloss die Zulassung auch auf langen, internationalen Telegrafenlinien.

Funktionsweise

Der Apparat hatte nur 28 Tasten, jede Taste trug einen Buchstaben und eine Zahl bzw. ein Sonderzeichen. Die Umschaltung von Buchstaben auf Zahlen und umgekehrt erfolgte nach Drücken der sog. Blanktaste. Das Kontaktrad des Senders und das Typenrad des Empfängers mussten synchron umlaufen. Hughes löste die Aufgabe durch Fliehkraftregler bei Sender und Empfänger und durch eine zusätzliche Korrektureinrichtung, mit deren Hilfe kleine Abweichungen der Phasenlage beim Abdruck jedes Buchstaben ausgeglichen werden konnten.

Der Hughes-Apparat wurde im Allgemeinen mit einer Geschwindigkeit von 120 Umdrehungen/Minute betrieben. Bei voller Ausnutzung konnten 3–4 Zeichen/Sekunde übertragen werden. Die Geschwindigkeit der Übertragung war in hohem Maße abhängig von den Fähigkeiten der Telegrafisten. Deren Ausbildung nahm etwa 6–9 Monate in Anspruch.

In Europa waren mehr als 2300 Hughes-Telegrafen bis 1930 in Betrieb.