Grammofon

Kategorie: Rundfunk und Tonaufzeichnung | Ausgestellt in Vitrine 19: Elektroakustik

Jahr: 1887
Erfinder: Emil Berliner

Das Grammofon in seiner einfachsten Ausführung besteht aus einem Schalltrichter und einer Nadel. Der Schalltrichter ist an der engen Seite mit einer Membran abgeschlossen, an der eine Nadel befestigt ist; mit der großen Seite wird es auf die Schallquelle gerichtet. So wie die Schallschwingungen auf die Membran treffen, bewegt sch die Nadeln und graviert eine Spur auf eine Platte. Bei der Wiedergabe wird der Vorgang umgekehrt: Die Nadeln fährt entlang der Rillen, sodass die Membran zu schwingen beginnt und aus dem Schalltrichter der entsprechende Ton erklingt.

Ähnlich wie der Phonograf konnte das Grammofon Sprache und Musik wiedergeben. Jedoch wurde das nicht mit einer Wachswalze, sondern mit einer kreisrunden Zinkplatte realisiert. Ab 1898 nahm man auch Wachsplatten. Als Abtastnadel wurde eine abgekniffene Spitze einer Stopfnadel verwendet. Angetrieben wurde das Gerät mit einer Kurbel. Die Berliner Platten wurden mit 70 bis 75 Umdrehungen pro Minute abgespielt.Als Erfinder des Grammofons gilt Emil Berliner.

Das Grammofon verdrängte den Phonografen langfristig und hatte großen Erfolg: Während 1906 nur noch 2 000 Phonografen vom größten deutschen Hersteller produziert wurden, wurden im gleichen Jahr 70 000 Grammofone gebaut. Zwei Jahre später waren es bereits 2 000 000 Grammofone, während die Produktion der Phonografen 1907 eingestellt wurde.

vgl. Bruch, Walter: Vom Glockenspiel zum Tonband. Die Entwicklung von Tonträgern in Berlin. Berlin 1981 (= Berliner Forum 7/81), S. 58–61 und 64.