Elektrodynamisches Telefon

Kategorie: Fernsprechen | Ausgestellt in Vitrine 8: Telefonie

Jahr: 1878
Erfinder: Werner von Siemens

Erläutert von Werner von Siemens in seiner Rede „Über Telephonie“, gelesen in der Berliner Akademie der Wissenschaften am 21. Januar 1878.

Bells Telefon übertrug Schall aufgrund der schwachen Ströme nur auf unbefriedigende Weise, sodass es mit verschiedenen Ansätzen kontinuierlich verbessert wurde. Ziel war es, den Schallverlust zumindest so stark zu mindern bzw. die ankommenden Schwingungen so zu verstärken, dass der Empfänger weniger angestrengt zuhören musste.

Zum einen versuchte Siemens die magnetische Anziehung zwischen der Eisenmembran und dem mit Draht umwundenen Magnetpol zu verstärken, indem er einen kräftigen Hufeisenmagneten gebrauchte. Außerdem benutzte er nicht eine schwingende Eisenplatte, sondern befestigte an der Membran eine leichte Drahtrolle, die frei in einem ringförmigen, stark magnetischen Feld schwebte. Durch die Schwingungen der Drahtrolle wurden in eben dieser Drahtrolle kräftige Ströme wechselnder Richtung induziert. Diese Membran war anders als bei Bell keine ebene Fläche, sondern – ähnlich des Trommelfelles des Ohres – trichterförmig. In dieser Form waren sie für die Aufnahme der Schallwellen besonders geeignet.

vgl. Werner Siemens, Über Telephonie. Aus Wissenschaftliche und technische Arbeiten von Werner Siemens, 2. Band: Technische Arbeiten, 2. Aufl., Berlin 1891, S. 353–365.