Magnetophon KL65KS
Jahr: 1957
Ein Koffertonbandgerät mit Drucktastenbedienung.
Geschichte
Eduard Schüller führte Untersuchungen von magnetischer Speicherung auf 10–15 m langen Stahlbändern durch. Für die Aufnahme von Reportagen waren diese sehr gut geeignet. Jedoch ließen sie sich aufgrund ihrer Schwere und Unhandlichkeit nur mühsam archivieren. Hinzu kam, dass man gerissene Stahlbänder umständlich mit einem Lötkolben zusammenschweißen musste.
1928 führte Fritz Pfleumer der Fachwelt sein selbst gebautes Tonbandgerät vor. Er nahm das Band aus dem Gerät, zerriss es in Stücke, klebte es mit einem Kleber ähnlich wie UHU wieder zusammen und spielte es ab. Bis auf leichte Knackgeräusche an den Klebestellen lief das Band wie zuvor.
Entwicklung des Tonbandes
Bei dem Band handelte es sich um einen Papierstreifen, der mit Eisenpulver beschichtet war. Das Patent wurde ihm 1930 erteilt. Die Weiterentwicklung stoppte, als ihm die finanziellen Möglichkeiten ausgingen. Er wendete sich an die Industrie und kam schon 1930 mit der AEG in Kontakt. 1932 schlossen die AEG und Pflaumer einen Vertrag und nur kurze Zeit später wurde ein Versuchsgerät gebaut. Die AEG tat sich später mit BASF zusammen, die die Tonbandentwicklung übernahm, während die AEG für die Geräteentwicklung zuständig war. Auf der Funkausstellung 1935 wurde das Tonbandgerät unter dem Namen „Magnetophon“ vorgestellt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg gelangten Kopien der Forschungsunterlagen in die Hände der Alliierten. Die amerikanische Autoindustrie war ohnehin sehr interessiert an einer Musikwiedergabe in Autos. In der Mitte der 1950er Jahre hatte man ein 3,8 mm breites Band mit hoher Aufzeichnungsdichte entwickelt. Diese Kassette wurde mit endloser Tonbandschleife konstruiert.
Das Magnetophon war als Tischgerät für 469 DM, als Koffergerät für 598 DM zu haben. Telefunken warb 1957 so für sein Gerät:
- mit zweiter Bandgeschwindigkeit 4,75 cm /sec
- Drucktastensteuerung
- Feinfühlautomatik für Doppelspielband
- langlebige Spezial-Tonköpfe
- ideale Transportierbarkeit
- Doppelspielband DS 65 (360 m auf 13cm-Spule).
vgl. Bruch, Walter: Von der Tonwalze zur Bildplatte. Ein Jahrhundert Ton- und Bildspeicherung. 2. Teil: Tonbandaufzeichnung. München 1983, S. 19–24 und S. 46f.
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