Englischer Armeeheliograf mit Visierspiegel

Kategorie: Nichtelektrische Nachrichtentechnik | Ausgestellt in Vitrine 1: Nichtelektrische Nachrichtentechnik

Englischer Armeeheliograf mit Visierspiegel Technische Zeichnung

Jahr: 1865–1960

Der sog. Heliograf baut auf Gauß' Konstruktion und Versuchen auf, denn er benutzt in ähnlicher Weise wie der Heliotrop einen Spiegel, um die Sonne zu einem Punkt bzw. Beobachter zu reflektieren. Durch Bewegen des Spiegels erscheinen am Zielpunkt Lichtblitze, die als Code für Nachrichten verwandt wurden. Die Erfindung wird dem englischen Armeeangehörigen Henry Christopher Mance (1840–1926) zugeschrieben. Doch nutzten auch schon antike Feldherren wie Kaiser Tiberius (42 v. Chr.–37 n. Chr.) das Prinzip des Heliografen.

Lange Zeit verwendeten die französischen, englischen und US-amerikanischen Armeen den Armeeheliografen mit einem Morsecode für die Übermittlung von Informationen. In England gehörten sie sogar bis in die 1960er Jahre zur militärischen Standardausrüstung.

In dieser Ausführung ist ein zweiter Spiegel zu erkennen, der dann zum Einsatz kam, wenn sich die Sonne hinter dem Sender befand. War sie hingegen vor dem Sender, wurde der zweite Spiegel weggedreht und nur der erste als Reflektionsfläche gebraucht. In der Mitte des Spiegels befindet sich ein Loch, durch das der Sender hindurchschaut und den Beobachter anpeilt.