Elektromotograph

Kategorie: Fernsprechen | Ausgestellt in Vitrine 8: Telefonie

Modell des „Elektromotographs“ Technische Zeichnung

Jahr: 1877
Erfinder: Thomas Alva Edison

Ursprünglich fand der Elektromotograf Thomas Alva Edisons (1847–1931) Anwendung in Telegrafen. Er war Ersatz für den Elektromagneten und die Feder in einem Klopfer. Später wandte er das Prinzip des Elektromotografen für sein „loud-speaking-telephone“ an: Der Empfänger bestand aus einem Metallzylinder mit einer porösen Beschichtung, die mit einer elektrolytischen Lösung befeuchtet wurde. Auf dem Zylinder, der vom Empfänger durch eine Kurbel bewegt wurde, lag ein mit Palladium beschichteter Arm, der an dem anderen Ende an einer Membran in einem Resonator befestigt war. Die Stromstöße der Sender-Station gingen durch den Zylinder und zersetzten die elektrolytische Lösung, wodurch es zu einer Veränderung des Reibungskoeffizienten kam. Die so verursachten Schwankungen an dem Kontakt von Arm und Zylinder verursachten Vibrationen in der Membran. Sowohl Sprache als auch Gesang wurden in einer überraschenden Klarheit reproduziert.

Edison stand allerdings mit Bell in Konkurrenz, der schließlich als Gewinner aus dieser Sache herausging. Letztlich wurde das „loud-speaking-telephone“ aus wirtschaftlichen Gründen verworfen, denn Bells Empfänger war weniger kompliziert und günstiger zu produzieren.

vgl. Bryan, George S.: Edison The Man And His Work. New York 1926, S. 78f.