Siemens-Hell-Feldfernschreiber

Kategorie: Fernschreiben und Fernkopieren | Ausgestellt in Vitrine 14: Fernschreiber 2

Siemens-Hell-Feldfernschreiber

Jahr: 1944
Hersteller: Siemens-Hell

Zu sehen ist eine Ausführung eines Feldfernschreibers, das eine Tastatur bzw. einen Lochstreifensender, den Schreiber, Motorgenerator für Antrieb und Anodenspannungserzeugung, umfasste. Der Verstärker besteht aus Rohrensummer, Vorverstärker mit Endstufe und dem Regler für die Drehzahlregelung des Antriebsmotors.

Funktionsweise

Das Schriftfeld wurde durch orthogonale Teilung in Flächenelemente zerlegt. Damals bezeichnete man sie als „Punkte“, heute sind sie als „Pixel“ bekannt. Bei den älteren Geräten enthielt das Bildfeld zwölf senkrechte und 13 waagerechte Linien, wodurch 12 ⋅ 13 = 156 Bildelemente vorhanden waren. Für die Zeichen wurden nur neun der zwölf senkrechte Linien ausgenutzt, während die restlichen drei den Zeichenabstand bildeten.

Bei der Übertragung entsprach jedem Pixel ein unterschiedlich langer Schritt. Das Senden der Schritte, die eine feste Reihenfolge hatten, erfolgte mit einer Nockenscheibe, deren Nockenlänge und -abstände der Zeichenabfolge entsprechen mussten. Die Zeichen wurden mit Hilfe einer Spirale und eines Druckmagneten aufgezeichnet. Der Druckmagnet drückte den Papierstreifen, der gleichmäßig bewegt wurde, entsprechend der Schrittfolge entweder länger oder kürzer gegen die Spirale, die die einzelnen Schriftelemente nacheinander aufschrieb.

Wirkung

Der Siemens-Hell-Schreiber bestach durch den einfachen Aufbau und der einfachen Bedienung durch das Schreibmaschinentastenfeld, wodurch auch kein Schreibpersonal geschult werden musste. Zusätzlich gab es weitere technische Vorzüge, die insgesamt dazu führten, dass der Apparat rasch Verbreitung fand. Er wurde in großer Zahl im Pressedienst und bei Behörden verwendet.

vgl. Schiweck, Fritz: Fernschreibtechnik. 2., erw. Aufl. Leipzig 1944, S. 150–164.