Wählscheibe für 1. deutsches Selbstwählamt Hildesheim

Kategorie: Fernsprechen | Ausgestellt in Vitrine 8: Telefonie

Jahr: 1908
Hersteller: Deutsche Reichspost

Auf einer Ausstellung in London 1898 wurde ein Versuchsamt vorgeführt, wodurch das Deutsche Reichspostamt auf den Wählbetrieb aufmerksam wurde.

Am 21. Mai 1900 wurde dann in Berlin ein Versuchsamt mit 400 Leitungen in Betrieb genommen. Einige Nachteile wurden sichtbar, die man mit einer neuen Anlage, die im Herbst 1903 in Betrieb genommen wurde, ausmerzen wollte. Die Erfahrungen zeigten, dass der Wählbetrieb durchaus brauchbar war. Daher gab das Reichspostamt 1905 den Auftrag, ein Fernsprechamt für 1200 Teilnehmer in Hildesheim einzurichten. Durch weitere Schwierigkeiten verzögerte sich die Inbetriebnahme auf die Nacht vom 9. zum 10. Juli 1908. Es war das erste öffentliche Fernsprechamt mit Wählbetrieb in Europa.

Das Amt Hildesheim arbeitete im Ortsbatterie-Betrieb, während die später gebauten Ämter alle Zentralbatteriebetrieb-Ämter waren.

vgl. Horstmann, Erwin: 75 Jahre Fernsprecher in Deutschland 1877–1952. O.O. 1952, S. 238, 242f.