Bindfadentelefon

Kategorie: Fernsprechen | Ausgestellt in Vitrine 8: Telefonie

Bindfadentelefon

Jahr: 1667

Schon die alten Chinesen kannten das Bindfadentelefon, das Werner von Siemens auch als „Sprechtelegraph“ bezeichnete. 1667 erfand es R. Hooke neu und fortan war das Bindfadentelefon eine Attraktion auf Jahrmärkten. Es bestand aus becher- oder rohrförmigen Sprech- und Hörstücken, die mit elastischen Böden als Membranen abgeschlossen waren. Die Membranen waren durch einen starken, möglichst leichten Faden oder feinen Draht miteinander verbunden. Wenn die Schnur gespannt wurde, konnte man an dem einen Ende hören, was am anderen Ende gehört wurde. Nahm man statt Bechern Holzkästen und statt eines Bindfadens Draht, konnten Nachrichten über 600m übertragen werden. Die Qualität, in der selbst völlig tonlose Flüstersprache mit vollständiger Deutlichkeit und Treue übertragen wurde, wurde zur damaligen Zeit als äußerst bemerkenswert empfunden. Bei Regen oder Wind war eine Nachrichtenübertragung nicht möglich.

Dennoch war das Bindfadentelefon von großer Wichtigkeit, weil sie die Benutzung von Membranen zur Tonaufnahme und -wiedergabe einführte.

vgl. Heiden, Hermann: Rund um den Fernsprecher. Ein Buch über das Wesen, Werden und Wirken unseres volkstümlichen Nachrichtenmittels. Braunschweig 1963, S. 8.