Siemens-Zeigertelegraf
Jahr: 1847
Hersteller: Telegraphen-Bauanstalt von Siemens & Halske
Erfinder: Werner von Siemens
Werner von Siemens (1816–1892) erfand im Jahr 1846 den Siemens-Zeigertelegrafen, nachdem er an Versuchen mit Zeigertelegrafen von Wheatstone beteiligt war. Ein Jahr später gründeten Siemens und der Mechaniker Johann Georg Halske das Unternehmen „Telegraphen-Bauanstalt Siemens & Halske“.
1848 erhielt das Unternehmen Siemens & Halske den öffentlichen Auftrag, die Telegrafenlinie zwischen Berlin und Frankfurt mit Zeigertelegrafen auszustatten.
Der Zeigertelegraf der Sammlung trägt die Fertigungsnummer 611. Nach Auskunft des Siemens-Archives wurde dieses Gerät im Jahr 1853 an die Berliner Verbindungsbahn ausgeliefert.
Funktionsweise
Eine Nummernscheibe besteht aus 30 Tasten, die radial angeordnet sind. Diese Tasten sind mit Buchstaben, der zugehörige Innenkreis ist mit Zahlen versehen. Die Buschstaben E, N und S sind wegen der Buchstabenhäufigkeit doppelt vorhanden. Die Zahlen 41, 42, 43 und 51, 52, 53 dienen der Chiffrierung mittels eines Chiffrier-Lexikons. Die nicht beschrifteten Tasten sind Leerzeichen und dienen der Worttrennung.
Nach schliessen des Stromkreises starten Sender und Empfänger gleichzeitig. Der Antrieb erfolgt durch Elektromagnete mit Selbstunterbrechung die den Zeiger rotieren lassen. Das gewährleistet eine Synchronisierung von Sender- und Empfängergerät.
Wenn eine Taste gedrückt wird, wird der Zeiger der Sendestation mechanisch blockiert und der Stromkreislauf wird unterbrochen. Dadurch erreicht man, dass der Zeiger der Empfangsstation an der gleichen Stelle stehenbleibt. Das gewünschte Zeichen ist damit übermittelt. Nach loslassen der gedrückten Taste setzen sich die Zeiger von Sender und Empfänger wieder in Bewegung und ein weiteres Zeichen kann übermittelt werden.
Vorteile
Sender und Empfänger sind identisch.
Es wird nur eine Leitung benötigt.
Die Nachricht muss nicht kodiert werden, da buchstabenweise telegrafiert wird.
vgl. Aschoff, Volker: Geschichte der Nachrichtentechnik. Band 2: Nachrichtentechnische Entwicklungen in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Berlin 1995, S. 182–187.
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